Einem Boykott gegen jüdische Ärzte, Anwälte und Geschäfte folgt die Verbrennung von rund 20.000 Büchern von jüdischen, aber auch kommunistischen Schriftstellern am 10. Mai 1933. In den nächsten Jahren emigrieren fast 90.000 Juden ins Ausland. Zu groß ist die Angst vor dem, was noch kommen mag. Am 9. November 1938 findet der Terror gegen die jüdische Bevölkerung einen weiteren Höhepunkt. In der Reichspogromnacht werden Synagogen angezündet, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und ihre Bewohner verhöhnt, geschlagen oder sogar ermordet. Der dunkelste Tag der jüdischen Geschichte folgt nur wenige Wochen später. Adolf Hitler verkündet die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“, die 1941 mit groß angelegten Deportierungen beginnt und mit der Ermordung von insgesamt etwa 6,3 Millionen Juden endet. Nur etwa 7.000 Berliner Juden kommen mit dem Leben davon. Erst seit den 1990er Jahren steigen die Zahlen der in Berlin lebenden Juden wieder an.
Einen sehr guten Einblick in die Geschichte der deutschen Juden gibt das Jüdische Museum. Das in der Lindenstraße gelegene Museum punktet einerseits mit seiner außergewöhnlichen Architektur, andererseits mit seiner riesigen Dauerausstellung. Diese beschäftigt sich mittels Kunstobjekten, Alltagsgegenständen, Briefen, Fotos und interaktiven Medien mit dem Schicksal der Glaubensgemeinschaft seit der Vertreibung aus Judäa.
In Mitte befindet sich mit der Neuen Synagoge das sichtbarste Symbol der Berliner jüdischen Gemeinde. Vom Gotteshaus, das während des 2. Weltkrieges schwer beschädigt wurde, wurde nur die Straßenfront renoviert. Die allerdings zieht mit ihrer goldglänzenden Kuppel alle Blicke auf sich. Im dahinterliegenden Gebäude befinden sich ein kleiner Gebetsraum, ein Museum und ein Informationszentrum.
Ein Stück weiter, nahe dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee, befindet sich das größte erhaltene jüdische Gotteshaus Deutschlands. Die Synagoge Rykestraße überstand die Reichspogromnacht fast unbeschadet und diente während der Kriegsjahre der Wehrmacht als Lager und Pferdestall. Während der Teilung Berlins war die Synagoge das einzige jüdische Gotteshaus des Ostens.
Jüdisches Berlin
Das Holocaust Denkmal – Holocaust Mahnmal ist das Genkmal für die in Europa ermordeten JudenUnzertrennlich mit dem Schicksal der jüdischen Weltbevölkerung ist das Holocaust Mahnmal verbunden. Die Gedenkstätte erinnert mit mehr als 2.700 Betonsteinen an die Verfolgung und die Vernichtung der europäischen Juden.
Die Betonquader sollen an die Stelen auf den jüdischen Friedhöfen erinnern. Einige von diesen Grabanlagen sind äußerst sehenswert, so etwa der Jüdische Friedhof Weißensee, der eine Reihe von Ruhestätten berühmter Juden beherbergt.