Berlin Ostalgie

2003 sorgte ein höchst gelungener Film für eine wahre Ostalgie-Welle, die nicht nur Berlin, sondern ganz Deutschland erfasste. „Goodbye Lenin“, eine herzerfrischende Geschichte über einen jungen Mann, der zum Wohle seiner kranken Mutter vorgibt, die Berliner Mauer sei nie gefallen, begeisterte ein Millionenpublikum.
Plötzlich waren ostdeutsche Produkte wie Spreewaldgurken, Halloren Schokolode oder Eberswälder Würstchen wieder in und das Ampelmännchen erlangte sogar Kultstatus. Es ist ein Einfaches, in Berlin auf den Spuren der ehemaligen DDR zu wandeln. Hier ein paar Tipps: Das ostdeutsche Pendant zum westlichen Kurfürstendamm ist die Karl-Marx-Allee, die durch Berlin-Mitte und Friedrichshain führt. Ursprünglich Frankfurter Straße genannt, wurde die Allee erst in Stalinallee und später in den heutigen Namen umbenannt. Die Gebäude entlang der monumentalen Straße sind zum größten Teil sozialistische Plattenbauten im sogenannten Zuckerbäckerstil. In den Jahren nach dem Fall der Mauer wurden die Gebäude umfassend renoviert und so gilt die Gegend um die Karl-Marx-Allee heute als beliebtes Wohnviertel.

Eines der bekanntesten Gebäude der Allee und ein Fixpunkt für alle Ostalgiker ist das Kino International. Das Premierenkino der ehemaligen DDR erstrahlt noch heute im Glanz der Ostzeiten, besonders die handgemalten Kinoplakate sind legendär. Das Lichtspielhaus wird immer noch häufig wegen seines Ambientes als Premierenkino verwendet und dient zudem als Spielstätte während der Berlinale. Ebenfalls ein Zeitzeuge auf der monumentalen Allee ist das Café Sibylle. Im historischen Ambiente des Cafés ergeben Gastronomie und Kultur ein perfektes Zusammenspiel. Bei Lesungen, Konzerten und Ausstellungen wird die Geschichte der DDR wieder lebendig.

Ostalgie in Berlin der Trabant
Ostalgie in Berlin der TrabantDer Trabant auch Trabi gennant – ein Stück Ostalgie in Berlin

Sightseeing im modernen Reisebus ist out, Trabi-Safari ist in! Im selbst gelenkten Trabi, der aus einer großen Flotte unterschiedlichster Fahrzeugtypen ausgewählt wird, fährt der Urlauber im Konvoi zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Über das Radio wird die Rundfahrt vom Guide moderiert. Definitiv ein unvergessliches Erlebnis für Ostalgiker.

All jene, die den ehemaligen Osten nicht nur sehen, sondern auch leben möchten, sind im Ostel genau richtig. Das außergewöhnliche Hotel bietet Themenzimmer wie die Stasi-Suite, die Plattenbauwohnung oder das Pionierlager. Was alle Wohneinheiten gemeinsam haben: Einrichtung im Ost-Chic, Mustertapeten, funktionale Möbel und natürlich Bilder von DDR Politikern.

Interaktiv am DDR-Leben teilnehmen kann der Berlinreisende auch im DDR Museum. Die Dauerausstellung vermittelt zahlreiche Aspekte des Alltags in der DDR, von Wohnen und Arbeiten bis hin zu Freizeit, Urlaub oder Mode. Die zum größten Teil aus privaten Haushalten stammenden Exponate lassen die DDR tatsächlich wieder lebendig werden.
Aktualisiert von ralf am 5. Juni 2017